Nach dem letztjährigen Erfolg war der Erwartungsdruck für unsere einwöchige Vogesenüberquerung «La Traverse» hoch. Das hielt uns nicht davon ab, für die zweite Auflage einen komplett neuen Routenverlauf zu schaffen. Das Prinzip war dasselbe: die Suche nach der perfekten Linie durch das Singletrail-Eldorado - diesmal im einsamen, unbekannten Westen der Vogesen und von Nord nach Süd. Die «La Traverse 2015» war binnen weniger Tage ausgebucht: drei Frauen und zehn Männer haben sich mit uns an die 250km und 7'400 Tiefenmeter gewagt. Es war eine in vielerlei Hinsicht sehr heisse Woche mit in- und auswändigen Abkühlungen zur jeweils richtigen Zeit. Kein Tropfen Regen hat uns auf dem Bike erreicht, dafür ist ein Abendessen in ein klatschnasses Lachfest ausgeartet. Die Hitze drückte tagsdurch, die Sonne brannte und die Luft flimmerte auf den staubtrockenen, menschenleeren Singletrails. Herrliche Abkühlung brachten die Schatten spendenden Wälder, ein Gang tief in den Berg hinein in eine ehemalige Silbermine, die plätschernden Dorfbrunnen, das wohl kleinste, idyllischste 'Stauseelein' in den Vogesen und als Schlusspunkt ein Sprung in den Lac de Kruth. Weil genannte Kältemittel nur von aussen wirken, war unsere isotonische Bar am Abend fast genauso beliebt wie das Après-Bière (viele bestellten ein "moi aussi"). Spätestens beim gemütlichen, feinen Abendessen wurde dann über die besten Lines, verpasste Kurven, die Fels-Schlüsselstelle und vieles Andere diskutiert und geplaudert. Kurz: Eine siebentägige Singletrail-Orgie auf den schönsten Kreten- und Höhenwegen, den besten, völlig wanderverkehrsfreien Abfahrten und ohne eine Panne oder einen Unfall.
Wir danken allen "Traverslern" für die unvergesslich wunderschöne Woche.